Beleuchtung
Leuchtstofflampen für Süßwasseraquarien
Hier geht um die Beleuchtung von Aquarien mittels normaler handelsüblicher Leuchtstofflampen. In Bezug auf Energiekosten und Lichtausbeute haben diese, von den in der Aquaristik gebräuchlichen Beleuchtungsmethoden, einen vernünftigen Wirkungsgrad. Diese Art der Beleuchtung nutzt die Autorin selbst erfolgreich seit vielen Jahren.
Die Lichtausbeute von Leuchtstofflampen wird unter Nutzung von entsprechenden Reflektoren gesteigert. Da die Bestückung in Sachen Licht bei handelsüblichen Aquarienkombinationen und Sets hinsichtlich Pflanzenwuchs oft nicht optimal gestaltet ist, sollte man sich die Zusatzausgabe für Reflektoren durchaus überlegen. Je nach Maß, bzw. Höhe des Aquariums und persönlichem Anspruch an die florale Unterwasserwelt, kommt man unter Umständen nicht daran vorbei die Beleuchtung um weitere Lichtbalken aufzurüsten, wenn die Konstruktion der Abdeckung dies zulässt. Für manche Produkte bieten die Hersteller entsprechende Lichtbalken zur Nachrüstung an.
Das Leuchten der Röhren entsteht durch Entladung zwischen den Elektroden, wobei das für menschliche Wahrnehmung unsichtbare ultraviolette Licht entsteht. Durch den an der Innenfläche der Glasröhre aufgebrachten Leuchtstoff wird es in sichtbares Licht umgewandelt. Die Zusammensetzung des verwendeten Leuchtstoffs entscheidet über die Lichtwirkung der Röhre.
Es ist müßig, über Lichtfarben und Geschmack zu streiten. Ist nur eine Lampenfassung vorhanden, dann empfiehlt es sich eine Lampe mit leidlich natürlichem Farbwiedergabewert (Ra-Wert) zu nutzen, d.h. ab Ra 8. Wer mehr Fassungen über dem Aquarium zur Verfügung hat, kann natürlich nach Geschmack auch Röhren unterschiedlicher Lichtfarbe mischen. Nur unter dieser Voraussetzung sollte man - wer es nicht lassen kann - so genannte "Pflanzenröhren" nutzen, die selber einen unechten Farbeindruck geben.
Wer die tägliche Beleuchtungsdauer zwischen 10-14 Stunden einstellt, ist gut bedient. Die Autorin nutzt die Beleuchtung täglich während 12 Stunden. Jeder Aquarianer sollte sich zu diesem Zweck einer praktischen Zeitschaltuhr bedienen. Alles andere führt eigentlich immer zu Unregelmäßigkeiten der Beleuchtung, was keine positiven Folgen mit sich bringt.
Der Autorin kamen in den Jahren oft vorgetragene Fälle von Pflanzenproblemen vor. Es stellt sich leider manchmal heraus, das es für manche Aquarienbesitzer völlig normal ist, die Aquarienbeleuchtung z.B. erst Nachmittags, nachdem Sie von der Arbeit kommen einzuschalten ...vorher habe man ja nichts davon ..., oder Argumente wie :"so lange Licht im Aquarium anhaben kostet doch nur unnütz Geld...".
Pflanzen sind Organismen (die Autorin möchte das auf Lebewesen erweitern), die auf Lichtenergie angewiesen sind. Ein Mindestmaß an Beleuchtungsdauer und Stärke ist für das gesunde Gedeihen eines Pflanzenaquariums unumgänglich. Zu schwache Beleuchtung, kann nicht mit längerer Beleuchtungsdauer kompensiert werden. Wer da ausgerechnet im Aquarium den Sparkurs einschlägt, braucht sich nicht wundern, wenn von einer ehemals vielfältigen Bepflanzung zum Schluss nur noch so etwas wie Javafarn übrig bleibt, dafür die Algen aber um so besser wachsen.
Für aquaristische Zwecke durchaus geeignet sind z.B. Leuchtstoffröhren der Marken Osram, Philips, Sylvania etc., mit den entsprechenden Bezeichnungen "kaltweiß" (coolwhite), "warmweiß (warmwhite)", "neutralweiß", "tageslicht" (daylight), z.B. Lumilux 840, 860, 865 (früher Lumilux "11", "21") und so weiter. Mit diesen Röhren lassen sich gute Resultate bei der Kultur von Aquarienpflanzen erzielen. Auf Bezeichnungen wie "Interna", oder "de luxe" sollte verzichtet werden, diese sind in der optischen Wiedergabe zu warm, das Spektrum ist für schönen Pflanzenwuchs ungeeignet.
Wichtig ist, das der Leuchtstoff (die Beschichtung im inneren der Röhre) einem Alterungsprozess unterliegt, mit fortschreitender Gesamtbetriebsdauer der Lichtstrom nachlässt und deshalb die Röhren für kontinuierlich gute Ergebnisse jedes Jahr erneuert werden sollten. Wer das nicht tut, braucht sich sonst über eine wesentliche Ursache von Kümmerwuchs bei Pflanzen nicht wundern. Hier bilden nur so genannte "Triton" (Triplus) Röhren eine Ausnahme - nur diese können bis zum völligen Versagen in Betrieb bleiben, sind aber im Normalfall mit deutlich höherem Anschaffungspreis verbunden und die subjektive Lichtwirkung ist auch nicht Jedermanns Sache. In Osram "Lumilux" Leuchtstoffröhren wird Dreibanden-Leuchtstoff verwendet, der ebenso noch eine bessere Alternative zu Röhren mit Standardleuchtstoff ist. Der Hersteller nennt hier einen Lichtstromverlust auf 90% nach 12.000 Betriebsstunden. Die Autorin nutzt selbst Lumilux 865 Röhren und auch diese werden jährlich getauscht. Der Erfolg gibt Recht.
Ein zusätzlicher Faktor für die Alterung von Leuchtstofflampen liegt auch in der Umgebungstemperatur. Je nach Bauart des Lichtkastens kommt es oft zu starker Aufheizung in der Umgebung der Röhren, was den Wirkungsgrad direkt mindert und die tatsächliche Nutzdauer einer Leuchtstoffröhre für das Aquarium beeinflusst. Jeder Aquarianer muss deshalb letztlich selber ausforschen, wie lange im jeweiligen Fall mit dem Lampentausch gewartet werden kann. Wie gesagt, in der Regel ist man gut beraten jedes Jahr die Leuchtstoffröhren zu wechseln. Breite dunkle Verfärbungen an den Enden der Röhren, sollten den Aquarianer dann doch bewegen, baldmöglichst eine Erneuerung vorzunehmen. Das man selbst im Aquarium etwas sieht, bedingt nicht zwangsläufig das den Pflanzen damit adäquate Bedingungen vorliegen.
Man sollte des weiteren wissen, das jedes zünden einer Leuchtstofflampe auf Kosten ihrer Lebensdauer geht. Man tut deshalb nicht verkehrt daran, bei Erneuerungen der Röhren für Anlagen mit herkömmlichem Vorschaltgerät (Drossel), auch mal an den Starter zu denken. Ist Dieser verschlissen, wird die Leuchtstofflampe schlecht gezündet. Ein Starter kostet wenig und ist meist einfach zu wechseln. Neuere elektronische Vorschaltgeräte - sogenannte EVG`s - zünden Leuchtstofflampen schonender, sind zwar mit etwas höheren Anschaffungskosten verbunden, allerdings im laufenden Betrieb wiederum stromsparender als herkömmliche Vorschaltgeräte. Vor diesem Hintergrund sollte man die Empfehlung ( leidigerweise oft übers Internet verbreitet und viel abgeschrieben ), bei Algenproblemen über den Mittag generell die Beleuchtung für z.B. zwei Stunden abzuschalten, als Portemonaie-schädigend weil Lebensdauer der Röhren verkürzend sehen. Wer Algenprobleme hat, hat dies in erster Linie einem chemischen Ungleichgewicht, bzw. der Belastung seines Aquarienwassers zu verdanken. Hier muss zuerst, auch im Interesse der Fische und sonstiger Aquarienbewohner, angesetzt werden.
Lediglich für unvorhergesehene Situationen mit daraus resultierender Algenexplosion (Algenblüte) kann man zum Mittel des Lichtentzuges für den Zweck der Algenbekämpfung greifen. Hier kann allerdings nur eine komplette Abdunkelung hilfreich sein, stundenweises abschalten der Beleuchtung hat da keinen Sinn. Dabei ist auch zu beachten, das sterbende Algen viel Sauerstoff zehren und ggf. entsprechende Maßnahmen für eine ausreichende Sauerstoffversorgung -spätestens im Hinblick auf etwaige Aquarienbewohner- zu ergreifen sind. Algenprobleme im normalen Betrieb eines Aquariums aber mittels Lichtentzug kompensieren zu wollen, geht an den wahren Ursachen vorbei. Wer in der Aquaristik das Pferd von hinten aufzäumt, hat in Folge nur unnötig Frust und Kosten.
Leuchtstoffröhren enthalten aus technischen Gründen eine geringe Menge Quecksilber. Deshalb gehören ausgediente Röhren keinesfalls in den Hausmüll, sondern sind den Entsorgungsbetrieben/Sammelstellen zuzuführen. Diese halten entsprechend gekennzeichnete Behälter für Leuchtstoffröhren bereit. Zumindest in Kleinmengen ist die Abgabe im Regelfall kostenfrei.
© 2005 - Petra Mees